Das 1te Heidelberg Laureate Forum ist eröffnet

BLOG: Heidelberg Laureate Forum

Laureates of mathematics and computer science meet the next generation
Heidelberg Laureate Forum

Heute Nachmittag liefen unter den tausenden Touristen in Heidelberg einige zielstrebig zum Universitätsgelände – bei strahlendem Sonnenschein, vorbei an Kuben, welche Laureaten der Mathematik und Informatik zeigen.

Kuben mit Abbildungen der Laureaten mitten auf dem Karlsplatz in Heidelberg
CC Beatrice Lugger

 

Es ging zur Eröffnungsfeier in die Neue Aula der Universität Heidelberg. Rund 40 Laureaten (Abel Preis, Fields Medaille, Nevanlinna Preis, Turing Award)  und 200 Nachwuchswissenschaftler trafen zum ersten Mal zusammen. Es ist das erste solche Laureatentreffen für Mathematiker und Informatiker (für Mediziner, Physiker und Chemiker gibt es dagegen seit 63 Jahren die Tradition der Lindauer Nobelpreisträgertagungen). Beim ersten Forum darf man aufgeregt sein.

Von dieser Aufregung war auch einiges bei Klaus Tschira zu spüren, der grundsätzlich hinter der Idee für dieses Forum steckt und es mit seiner Stiftung und mit Hilfe führender Forschungsorganisationen (s.u. bei den Rednern) auf die Beine gestellt hat. Er hielt (wie stets) eine sehr launige Rede: „Bitte haben Sie Mitleid mit ihren Zuhörern“ – nicht jeder sei vom Fach, deshalb bitte verständlich kommunizieren! Selbst unter den Nachwuchswissenschaftlern gäbe es für jeden Einzelnen unter den 200 nur 2,5 Prozent, die tatsächlich in einem ähnlichen Gebiet arbeiteten.

Kurven ohne Zahlen – Etwa ein Viertel der 200 Nachwuchswissenschaftler aus 49 Ländern beim HLF13 sind weiblich. Die Mehrheit hat bereits die Doktorwürde und die Minderheit studiert noch.

Und wir erfuhren, weshalb ausgerechnet der Kongress beladene Frühherbst als Zeitraum für dieses Forum ausgesucht wurde: Es ist der Altweibersommer, der Heidelberg zu dieser Zeit so besonders schön macht – ich kann dem nur zustimmen.

Nachdem Klaus Tschira die verschiedenen Preise kurz vorgestellt hat, welche die Größen der Informatik und Mathematik ehren, zogen die anwesenden Preisträger unter enthusiastischem Applaus ein; musikalisch untermalt von Edward Elgars ‚Pomp and Circumstance’.

Es folgten noch Grußworte vom Rektor der Universität Heidelberg (Berhard Eitel), dem Bürgermeister der Stadt Heidelberg (Eckart Würzner) und den Präsidenten der drei großen Forschungsorganisationen, die das HLF unterstützen: Für die Association for Computing Machinery, ACM, sprach Vinton Gray Cerf; Für die International Mathematical Union, IMU, Ingrid Daubechies, und für die Norwegian Academy of Science and Letters –DNVA, Kirsti Strom Bull. Dabei wurde naturgemäß mehrmals auf Kryptographie, den Schutz der Privatsphäre und die NSA-Affäre verwiesen.

Mittendrin und sehr erquicklich und offen sprach Theresie Bauer, Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg. Sie bezeichnete die Mathematik als die Königin der Wissenschaften; was im Saal sehr gerne gehört wurde. Und sie lobte deren Reinheit und Schönheit. Gleichzeitig mahnte sie einen ausgewogenen Fortschritt an. ‚Nicht alles, was machbar ist, soll auch gemacht werden’, meinte sie (sinngemäß übersetzt). Umgekehrt seien Forschung und damit auch Informatik und Mathematik in der heutigen Zeit besonders wichtig – etwa um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Deshalb sei sie so froh um dieses Treffen.

Recht hat sie.


Nachgereicht, das Video der Opening Ceremony

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Beatrice Lugger ist Diplom-Chemikerin mit Schwerpunkt Ökologische Chemie. Neugierde und die Freude daran, Wissen zu vermitteln, machten aus ihr eine Wissenschaftsjournalistin. Sie absolvierte Praktika bei der ,Süddeutschen Zeitung' und ,Natur', volontierte bei der ,Politischen Ökologie' und blieb dort ein paar Jahre als Redakteurin. Seither ist sie freie Wissenschaftsjournalistin und schreibt für diverse deutsche Medien. Sie war am Aufbau von netdoktor.de beteiligt, hat die deutschen ScienceBlogs.de als Managing Editor gestartet und war viele Jahre Associated Social Media Manager der Lindauer Nobelpreisträgertagung, des Nobel Week Dialogue in 2012/2013 und seit 2013 berät sie das Heidelberg Laureate Forum. Kommunikation über Wissenschaft, deren neue Erkenntnisse, Wert und Rolle in der Gesellschaft, kann aus ihrer Sicht über viele Wege gefördert werden, von Open Access bis hin zu Dialogen von Forschern mit Bürgern auf Augenhöhe. Seit 2012 ist sie am Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation, NaWik - und seit 2015 dessen Wissenschaftliche Direktorin. Sie twittert als @BLugger.

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